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Archiv-Artikel

die anderen über harry und das hakenkreuz und schröder und die flut

Zum Auftritt von Prinz Harry in einem Nazi-Kostüm schreibt die linksliberale britische Sonntagszeitung The Observer (London): Der Holocaust steht auf dem Lehrplan. Hitlers Untaten sind ein ständiges Thema im Kino und im Fernsehen. Deshalb kann Unwissenheit schwerlich als Entschuldigung herhalten. Prinz Harrys Fehltritt ist nicht, wie so viele behaupten, typisch für seine Generation, Klasse oder Schulausbildung. Er handelt sich vielmehr um das Versagen eines einzelnen jungen Mannes und seiner Familie. Traurigerweise stellt diese Familie unser Staatsoberhaupt. [...] Die Monarchie mag diesen Sturm durchstehen, aber der nächste wird folgen.

Die linksliberale dänische Tageszeitung Information (Kopenhagen) zur neuen Fluthilfe für Gerhard Schröder: Nun wird Bundeskanzler Gerhard Schröder schon zum zweiten Mal vom Wasser gerettet. Kurz vor der schon so gut wie verlorenen Bundestagswahl 2002 ging die Elbe über ihre Ufer und ließ ihn als tatkräftige Führungsfigur gegenüber einer inkompetent nörgelnden Opposition erstrahlen. Die Jahreswende hätte ganz im Zeichen einer umfassenden Kanzler-Demütigung stehen sollen. [...] Und dann kam wieder das Wasser. Der Tsunami stahl nicht nur alle Aufmerksamkeit, er veränderte auch die Perspektive darauf, was in dieser Welt eigentliche Not ist.