piwik no script img

Archiv-Artikel

Die Zahl der Flutopfer steigt immer weiter

Die von der Flutkatastrophe am schwersten betroffenen Länder müssen die Opferzahlen weiter nach oben korrigieren

COLOMBO/BERLIN dpa/afp/rtr Sri Lanka hat die Zahl der Toten nach der Flutkatastrophe erneut drastisch angehoben. Die Zahl habe sich um mehr als 7.200 auf 38.195 erhöht, sagte der Staatssekretär im Ministerium für öffentliche Sicherheit, Tilak Ranaviraja, gestern in Colombo. „Die Opferzahl wird mit Leichtigkeit auf mehr als 40.000 steigen, bei der Geschwindigkeit, mit der wir Leichen finden.“ Die staatliche Koordinierungszentrum für die Katastrophenhilfe erhöhte die offizielle Opferzahl zunächst nicht. Nach diesen Angaben liegt die Zahl der Toten bei 30.920 und die der Vermissten bei 6.020.

Im Südsrilanka wurde am Sonntag nach Polizeiangaben ein Mann gelyncht, der angeblich Tsunami-Opfer bestohlen hatte. Eine wütende Menge im Dorf Thalapitija nahe der Stadt Galle übergab sechs weitere Verdächtige der Polizei. Die Untersuchungen seien im Gange.

Erst am Sonntag hatte Indonesien die Zahl seiner Toten um 5.000 auf 115.229 Menschen erhöht, wie das Sozialministerium in Jakarta mitteilte. Weitere 12.132 Menschen gelten in Indonesien noch als vermisst. Die Gesamtzahl der Toten der Katastrophe stieg damit auf 175.000.

Die Zahl der im Katastrophengebiet vermissten Deutschen ist weiter gesunken und liegt nach Angaben des Auswärtigen Amtes nun bei 615. Im Vergleich zum Freitag sei dies ein Rückgang um 24 Personen, sagte ein Ministeriumssprecher gestern in Berlin. Nach wie vor würden sich Reisende bei den Behörden melden, von denen bisher jede Spur gefehlt habe, sagt er zur Begründung. Allerdings könne bei den Zahlen noch keine Entwarnung gegeben werden. Es sei zu befürchten, dass die Zahl der Vermissten am Ende über der bislang bekannten Zahl liege. Die Zahl der identifizierten toten Deutschen liege weiter bei 60.

Erfreut zeigte sich das Entwicklungsministerium vom großen Interesse nach Partnerschaften mit von der Flut betroffenen Ländern. Fast 500 Anfragen seien dazu bisher eingegangen, teilte das Ministerium gestern mit.