: „Die USA heizen den Konflikt an“
taz: Señor Petro, will Präsident Uribe den Konflikt lösen oder verschärfen?
Gustavo Petro: Angesichts seiner jüngsten Äußerungen glaube ich, dass die Außenpolitik Kolumbiens jetzt von der US-Botschaft dirigiert wird. Die USA möchten Südamerika auseinander dividieren und den Konflikt zwischen Kolumbien und Venezuela anheizen, um Aktionen gegen Venezuela zu legitimieren. Dafür benutzen sie Uribe.
Aber kann Kolumbien wirklich ein Interesse daran haben, eine weitere Front zu eröffnen?
Uribe braucht Dollars für den internen Konflikt. Es ist möglich, dass Washington seine Militärhilfen an eine viel konfrontativere Haltung gegenüber Venezuela geknüpft hat.
Hat Hugo Chávez angemessen reagiert?
Die Lösung für dieses Problem ist ein Dialog zwischen den Präsidenten, um die diplomatischen Beziehungen wieder aufzubauen. Dazu ist es bisher nicht gekommen, weil Bogotá daran kein Interesse hat.
Ist es hilfreich, wenn Chávez eine öffentliche Entschuldigung fordert? Solch eine Geste verletze den Nationalstolz, heißt es.
Durch eine Entschuldigung wird doch nicht der Stolz verletzt, wenn man sich bewusst ist, dass man einen Fehler begangen hat. Doch Uribe möchte nur in Anwesenheit anderer Präsidenten reden, und dann noch über andere Themen. Wir befinden uns in einer Sackgasse, die zum Bruch der Beziehungen führen kann. Interview: GERHARD DILGER
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