: S-Bahn kriegt weniger
Der Bund streicht dem Unternehmen 120 Millionen Euro. Mit dem Geld sollten Bahnhöfe und Gleise saniert werden
Der S-Bahn drohen ihre Finanzen zu entgleisen: Der Bund hat dem Tochterunternehmen der Deutschen Bahn 120 Millionen Euro für die Grunderneuerung des Netzes gestrichen, teilte die Verkehrsverwaltung mit. Zwischen 2003 und 2007 sollte die S-Bahn 672 Millionen Euro für die Sanierung von Gleisen und Bahnhöfen erhalten, jetzt sind nur noch 552 Millionen vorgesehen – knapp ein Fünftel weniger.
Weniger bauen will die S-Bahn deshalb angeblich nicht: „Nichts wird nicht gemacht“, sagte Sprecher Holger Auferkamp gestern. Die Zusage des Bundes zur Grunderneuerung des S-Bahn-Netzes bleibe bestehen. Dafür werden geplante Bauarbeiten länger dauern. Welche das im Einzelnen sind, konnte die S-Bahn gestern nicht sagen.
Für den bereits gestarteten Umbau des Bahnhofs Warschauer Straße brauche man bis 2010, sagte Sprecher Auferkamp. Die S-Bahn will das marode Zugangsgebäude und Treppenanlagen abreißen und ersetzen. Die Sanierung des Ostkreuzes beginne wie geplant Ende dieses Jahres, auch sie soll 2010 abgeschlossen sein. Die dringend nötige Renovierung sollte bereits 2004 starten. „Beide Vorhaben genießen höchste Priorität“, so Auferkamp.
Eine Anfrage der Grünen-Verkehrsexpertin Claudia Hämmerling an die Verkehrsverwaltung machte die Kürzung des Bundeszuschusses öffentlich. Laut Bahn könnten trotzdem „wesentliche Vorhaben“ fortgesetzt werden, heißt es darin. Dazu gehört zum Beispiel die Erneuerung der Strecke zwischen Zoologischem Garten und Westkreuz oder die Verlegung des S-Bahnhofs Charlottenburg zum U-Bahnhof Wilmersdorfer Straße.
Auch vom Land Berlin gibt es für die S-Bahn weniger Geld. Es hat den Zuschuss um 26 Millionen Euro jährlich gekürzt. US