City weiblich : Am Ende heiter
Also so geht‘s ja nun nicht. Bezahlbare Wohnungen in der Innenstadt, eine freundliche Architektur, kinderwagenkompatible Fußwege und Nahverkehrsmittel, hell erleuchtete Unterführungen – so sähe der Standort aus, wenn Mann ihn Frauen überließe. Und kurze Wege wollen sie auch noch, am Ende gar, ohne Auto zu fahren. Das also ist der Dank.
Störzeilevon Sven-Michael Veit
Jahrzehntelange Arbeit wird da einfach mit Pumps getreten. City Nord oder Süd, Backstein- und Glasfassaden, an denen alles abgleitet, großspurige Schneisen für automobile Freiheit, Perlenketten aus feinstem Beton am brachliegenden Elbgestade – und wozu das alles?
Da haben 60 Jahre lang Männer gerodet, gebaut und geteert, um diese Stadt schöner und größer denn je aus Ruinen auferstehen zu lassen. Da werken Politiker und Planer seit vier Jahren an einer wachsenden Metropole von globalem Stellenwert, und nun kommen die Frauen mit Forderungen nach einem Türmchen hier und einem Schnörkel dort. Grüne Kuschelecken in der Hafencity und mehr Spielplätze in Parks anstelle von Lieblingsspielzeugen auf Parkplätzen, das fehlte noch.
Dunkle Schatten drohen zu fallen auf Hamburgs Leuchttürme und wirtschaftliche Potenz. Und Entscheidungen würden vermutlich gar nicht mehr exekutiert werden, mann weiß ja, wie endlos Frauen alles zerreden können. Nichts da, haben wir noch nie so gemacht. Und wo kämen wir denn da hin?
Das kann ja heiter werden.