rechtsrock: Nachwuchs für die Neonazis
Das Netzwerk der Rechtsrock-Bands wächst weiter – und der Staat schaut zu. Meistens zumindest. Die Anklage gegen die Mitglieder der Weissen Wölfe ist eher die Ausnahme. Das Problem dabei: Neonazi-Musik wird oft legal im Ausland hergestellt und von dort über illegale Strukturen vertrieben. Konzerte und Festivals finden im Untergrund statt. Dort, wo die breite Öffentlichkeit mithört, achten die Neonazis streng darauf, die Grenze zur Verfassungsfeindlichkeit nicht zu überschreiten. Dem Staat fehlt die Handhabe.
KOMMENTAR VONHOLGER PAULER
Die internationale Neonazi-Szene hat sich ihre eigenen Netzwerke geschaffen. Und die Klientel nimmt es an. Rechtsrock-Festivals mit mehreren Tausend Teilnehmern sind keine Seltenheit mehr. Das Publikum setzt sich zu einem immer größer werdenden Teil aus Jugendlichen zusammen – auf der Suche nach musikalischen Führern.
Der Staat hat die Möglichkeit gegen die Drahtzieher vorzugehen. Die CDs oder Videos mit verfassungsfeindlichen, antisemitischen neonazistischen Inhalten sind allenthalben bekannt. Die Namen der Protagonisten auch. Um die militante Rechtsrock-Szene zu zerschlagen, müssen vor allem die Führungskader beobachtet werden. Wer in welcher Öffentlichkeit auch immer zu Gewalt aufruft und neonazistische Propaganda verbreitet hat sein Recht zur Meinungsäußerung in Freiheit verwirkt. Die Anklage kann nur der Anfang sein.
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