: Reichtumsbekämpfung
betr.: „Armutsbekämpfung. Es sind Menschen, nicht Krisen“, Kommentar von Dominik Johnson, taz vom 18. 1. 05
Der Begriff „Armutsbekämpfung“ ist ein Hohn. Die Armen haben nichts dagegen, wenn man ihre Armut mindern und beseitigen hilft. Also bedarf es dazu keines Kampfes.
Armut beseitigen kann man aber nur mit Reichtum, womit denn sonst? Die Reichen haben etwas dagegen, wenn man ihren Reichtum mindern und beseitigen hilft. Also bedarf es dazu eines Kampfes.
„Die Welt der Armen als eigenen Lebenszusammenhang zu begreifen, den es an sich zu respektieren und zu sanieren gilt.“ „Entwicklungszusammenarbeit (…) als Politik der Partnerschaft, die gemeinsam von Arm und Reich zu gestalten ist“: Hohles Gewäsch, das zu nichts anderem dient als dazu, das eigentliche Problem und die einzig wirksame Lösung zu verschleiern. Bei Brecht trifft der Arme den Reichen und sagt: „Wär’ ich nicht arm, wärst du nicht reich.“ Das gilt auch umgekehrt. Wenn man die Armut beseitigen will, muss man den Reichtum bekämpfen. HEINRICH EBBERS, Bremen
Es ist mehr als nur „mentale Distanz“, die dafür sorgt, dass arm arm bleibt und reich reicher wird. In der jetzigen Ordnung wird ein Hundertfaches dessen, was jährlich an Entwicklungshilfe fließt, täglich für Waffen und Rüstung aufgewendet; die Politik arbeitet auch in Deutschland fleißig daran, dass eine EU-Verfassung in Kraft tritt, die Marktradikalismus und Aufrüstungszwang festschreibt. Wen wundert da, dass auch bis 2015 Armut und Hunger keine politische Priorität genießen werden? ALBAN WERNER , Aachen