: Israel bremst Angriffe
Armeechef befiehlt Soldaten Mäßigung gegen militante Palästinenser. Hamas hängt Fatah bei Wahl in Gaza ab
TEL AVIV/GAZA dpa/afp ■ Die israelische Armeeführung hat ihren Soldaten Zurückhaltung bei Einsätzen gegen militante Palästinenser befohlen. Als Reaktion auf eine Beruhigung in den Palästinensergebieten ordnete Generalstabschef Mosche Jaalon am Freitag an, Angriffe auf palästinensische Ziele im Westjordanland seien nur mit seiner „expliziten Zustimmung“ und bei unmittelbarer Gefahr erlaubt. Die Grenzübergänge zwischen dem Gaza-Streifen und Israel sowie der Übergang zu Ägypten in Rafah würden nächste Woche wieder geöffnet, „unter der Bedingung, dass die Sicherheitskräfte dort terroristische Umtriebe verhindern“. Die palästinensische Polizei brachte am Freitag gemäß Absprachen mit Israel einen Großteil des Gaza-Streifens unter ihre Kontrolle, indem sie auch Stellung in den südlichen Grenzgebieten bezog.
Der EU-Außenbeauftragte Javier Solana sagte, er rechne mit einem baldigen Treffen zwischen Israels Regierungschef Scharon und Palästinenserpräsident Mahmud Abbas. Er schloss nicht aus, dass das Treffen am 8. Februar stattfinden könnte.
Die radikale Hamas ist im Gaza-Streifen Sieger einer zweiten Runde der palästinensischen Kommunalwahlen. In zehn Orten habe Hamas 77 der 118 Mandate erhalten, wurde aus der Wahlkommission in Gaza mitgeteilt. Die regierungsnahe Fatah erhielt nach diesen Angaben 26 Mandate. Die Wahl vom Donnerstag hat nur eine begrenzte Aussagekraft über das Kräfteverhältnis der politischen Gruppen, weil lediglich 90.000 Wähler zur Stimmabgabe aufgerufen waren.