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Archiv-Artikel

Gänsekopf soll dran bleiben

Von JOE

BOCHUM taz ■ Tierrechtler haben das Bochumer Kindergänsereiten am gestrigen Sonntag stark kritisiert. „Das ist eine perverse und gewalttätige Leichenfledderei“, sagt das „Bündnis für Tierrechte.“ Sogar Kinder würden von ihren Eltern dazu animiert, die Köpfe toter Vögel abzureißen. Die Tierfreunde fordern das sofortige Verbot des „Kriegsspiels.“ Es sei eine Respektlosigkeit vor dem Leiden der Mitgeschöpfe.

Am kommenden Karnevalsmontag findet das Gänsereiten der Erwachsenen statt. Dabei versuchen Reiter vom Pferde aus, einer eingeseiften, toten Gans, die an einer Schnur hängt, den Kopf abzureißen. Die Traditionalisten unter den Vereinsmitgliedern behaupten, die Karnevalsveranstaltung ginge auf das Jahr 1598 zurück. Im spanisch-holländischen Krieg hätten spanische Soldaten in Wattenscheid ihre Reiterspiele geübt. Im vergangenen Jahr wurde der alte Brauch auch der Stadt Bochum zuviel: Sie hatte die Gänsereiterclubs von Höntrop und Sevinghausen dazu aufgefordert, auf echte Gänse zu verzichten und stattdessen Attrappen zu nehmen. JOE