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Archiv-Artikel

Israel ruft Soldaten heim

Regierung plant Rückzug aus Städten im Westjordanland. Radikale Palästinenser zu befristeter Waffenruhe bereit

JERUSALEM ap ■ Israel und die Palästinenser haben weitere Schritte auf dem Weg zu neuen Friedensgesprächen eingeleitet. Israels Verteidigungsminister Schaul Mofas kündigte gestern an, in den nächsten Tagen Soldaten aus mehreren Städten im Westjordanland zurückzuziehen. Er habe mit dem palästinensischen Sicherheitschef Mohammed Dahlan einen Rückzug aus einigen Städten vereinbart, sagte Mofas, ohne die Städte konkret zu benennen. Palästinensische Polizisten gingen gestern davon aus, in Ramallah, Tulkarem, Kalkilija und Jericho selbst die Kontrolle zu übernehmen. Da die Zahl der palästinensischen Angriffe in den vergangenen Tagen um 70 bis 75 Prozent zurückgegangen sei, änderten die Streitkräfte auch ihre Einsatzregeln, so Mofas. Solange die Palästinenser handelten, gebe es keinen Anlas für Antiterroreinsätze in den Autonomiegebieten.

Zuvor hatten sich radikale Palästinensergruppen zu einer befristeten Waffenruhe bereit erklärt. Wenn Israel das Angebot erwidere und auf Militäraktionen verzichte sowie palästinensische Häftlinge freilasse, werde es eine dauerhafte Waffenruhe geben, sagte der palästinensische Außenminister Nabil Schaath. Kabinettsminister Sajeb Erakat erklärte, Israel sei bereit, sich schrittweise in die Gebiete zurückzuziehen, die die Truppen bereits vor dem Ausbruch der zweiten Intifada im September 2000 gehalten hätten. Erekat nannte zudem den 8. Februar als wahrscheinliches Datum für ein Treffen von Präsident Mahmud Abbas mit Israels Ministerpräsidenten Ariel Scharon.