piwik no script img

Archiv-Artikel

Streit um Gedenktag

Die „Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Berlin“ hat den Bezirk Steglitz-Zehlendorf scharf kritisiert, zum 60. Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus auch an die deutschen Opfer der Roten Armee erinnern zu wollen. In einem offenen Brief fordert der Verein die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) auf, ihr Votum zurückzunehmen. In dem BVV-Beschluss vom 19. Januar heißt es unter anderem, der Gedenktag des 8. Mai 1945 stehe neben der Befreiung vom Naziregime „auch für die Schrecken und das Leid der Bevölkerung, den die Rote Armee von Ostpreußen bis nach Berlin zu verantworten hat“. Der entsprechende Antrag kam von der CDU- und der FDP-Fraktion und wurde gegen die Stimmen von SPD und Grüne beschlossen. Die „Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit“ schreibt weiter, durch eine derartige Betonung dürfe „nicht verwischt werden, dass Weltkriegsgroll und Holocaust von Deutschland und den Deutschen ausgingen und zu verantworten sind“. EPD