lokalkoloratur :
Es gibt da ein Phänomen, vor dem einen auch die Seligsprechung nicht bewahrt. Einen winzigen Alligator, der einem die Seele zerfrisst – auch, wenn der Anlass der Moleste schon Jahre, Dekaden, Legislaturperioden zurückliegt. Andererseits ist es vielleicht gar nicht echt, das Büßergewand, mit dem Kultursenatorin Karin von Welck für Untaten ihrer Vorgängerin einzustehen scheint. Oder hat die Kulturbehörde einfach die Termine verwechselt? Wie auch immer – schwer zu erklären ist die frische Liebe der Senatorin zur jungen Hamburger Kunst: Nicht genug damit, dass von Welck am Montag im Kunsthaus die Schau jener zehn Stipendiaten eröffnen wird, deren Zahl schon Dana Horáková hatte halbieren wollen. Nein, auch zur Vernissage der zugehörigen Bewerberausstellung – einem vor allem für die Szene relevanten Prélude – war von Welck beflissenst erschienen. Aber ach, was soll das Gemäkel: Kann ihr doch keiner verbieten, sich öffentlich für Kunst zu interessieren, oder? PS