Die US-Misswirtschaft

Einige Tage vor dem Volker-Bericht, aber bislang in den USA völlig unbeachtet, erschien ein Untersuchungsbericht des Haushaltskontrollbüros im US- Kongress. Er stellt „gravierende Misswirtschaft“ fest bei der Verwendung der 8,4 Milliarden Dollar Restguthaben aus dem Programm „Öl für Nahrungsmittel“, die die US-Besatzungsmacht im Irak im Oktober 2003 von der UNO übernommen und bis Juni 2004 restlos ausgegeben hatte. Die Ausgabe von über 1 Milliarde Dollar ist überhaupt nicht belegt. Irakische Ministerien erhielten Zahlungen von manchmal mehreren hundert Millionen Dollar, ohne entsprechende Budgetpläne vorlegen zu müssen. In einem Ministerium standen 8.200 Wachleute auf der Lohnliste, belegt werden konnte jedoch nur die Existenz von 600. Die Nachlässigkeit der Besatzungsbehörde habe der Korruption Tür und Tor geöffnet, heißt es in dem Bericht. AZU