: Kumpel aus Mpumalanga
Bande zur NRW-Partnerregion in Südafrika werden enger
Die Freunde aus Mpumalanga sind wieder weg, aber die Kontakte mit der südafrikanischen Partnerprovinz sollen weiter ausgebaut werden. Seit dem Ende der Apartheid vor zehn Jahren arbeitet NRW mit dem Teilstaat zusammen. Vergangene Woche besuchten der mpumalangesische Gesundheitsminister und Vertreter von verschiedenen Nichtregierungs-Organisationen Düsseldorf, um mit den Partnern in NRW neue gemeinsame Projekte zu verabreden. Laut NRW-Landesregierung ging es unter anderem um die Aids-Bekämpfung, Möglichkeiten der Weiterentwicklung des ökologischen Landbaus, Pflege kommunaler und schulischer Partnerschaften und Aufbau von Jugendfreizeitstrukturen. Der Besuch der 15-köpfigen Delegation endete am Wochenende mit der Tagung „Südland Südafrika in Deutschland – Agenda 21-Partnerschaften als Lern- und Handlungsfeld im Norden und im Süden“ in der Evangelischen Akademie Iserlohn.
Der Austausch mit der Provinz im Nordosten Südafrikas „läuft sehr gut“, sagt NRW-Umweltministerin Bärbel Höhn, die auch für die Eine-Welt-Politik im größten Bundesland zuständig ist. Besonders die zahlreichen Kontakte zwischen Vereinen, Jugendgruppen, Institutionen und Künstlern aus Mpumalanga und NRW, die sich in den vergangenen Jahren entwickelt hätten, seien ein voller Erfolg. Nur eines von vielen Projekten: In Dortmund sei im September vergangenen Jahres bei der Industrie- und Handelskammer ein Verbindungsbüro Mpumalanga eingerichtet worden, das für wirtschaftliche Kontakte zwischen Unternehmen sorgen soll.
Mpumalanga bedeutet frei übersetzt „das Land der aufgehenden Sonne“. Die Provinz mit rund drei Millionen Einwohnern grenzt im Nordosten Südafrikas an Mosambik. Dort liegt der Krüger Nationalpark. Rund 70 Prozent des Strombedarfs Südafrikas wird in Mpumalanga aus Steinkohle erzeugt – da können nicht mal die Kumpel aus dem Kohleland NRW mithalten. Die Region gehört zudem zu den wichtigsten Obstanbaugebieten Südafrikas.
Für Ministerin Höhn handelt es sich bei der deutsch-südafrikanischen Zusammenarbeit um eine Partnerschaft und keine Patenschaft. „Denn auch wir können sehr viel von Südafrika lernen“, sagt die Grünen-Politikerin aus NRW. Sie habe großen Respekt davor, wie die Südafrikaner die Apartheid überwunden hätten. MARTIN TEIGELER