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Archiv-Artikel

Haft für Prügelsoldat

Nach lebensgefährlichem Angriff auf einen Kenianer verurteilt Potsdamer Gericht Oberfeldwebel zu 4,5 Jahren

POTSDAM dpa ■ Im Potsdamer Prozess um den lebensgefährlichen Angriff auf einen Kenianer ist ein 26-jähriger Zeitsoldat wegen gefährlicher Körperverletzung zu 4,5 Jahren Haft verurteilt worden. Das Landgericht sah es gestern als erwiesen an, dass der Oberfeldwebel am Morgen des 18. Juli 2004 in Brandenburg einen 28-jährigen Asylbewerber mit einer Glasscherbe eine gefährliche Schnittwunde am Hals zufügte. „Er wollte ihn töten“, so der Vorsitzende Richter.

Nur das beherzte Eingreifen zweier Frauen hielt den Oberfeldwebel davon ab, erneut zuzustechen. Ein Mitangeklagter, der das Opfer zu Boden schlug, erhielt zwei Jahre auf Bewährung. Beide gehörten nicht der rechten Szene an, so der Richter. Es handle sich um „normale Menschen“, bei denen sich in jener Nacht eine latente fremdenfeindliche Einstellung Bahn gebrochen habe. Offenbar mache sich „immer mehr braune Soße“ in den Köpfen vieler Menschen breit.