Abgeschobene exekutiert

SEOUL rtr ■ Nordkorea hat nach Angaben einer südkoreanischen Hilfsorganisation im vergangenen Monat 70 von China abgeschobene Flüchtlinge hingerichtet. Etwa acht oder neun der nordkoreanischen Flüchtlinge seien öffentlich exekutiert worden, um Landsleute vor der Flucht nach China abzuschrecken, teilte die private Kommission für die Hilfe nordkoreanischer Flüchtlinge gestern mit. Sie berief sich auf Informanten in China. Eine unabhängige Bestätigung für die Angaben gab es nicht, doch gilt die Gruppe als zuverlässig, was Informationen aus Nordkorea angeht. In südkoreanischen Regierungskreisen hieß es, man wisse nichts über derartige Hinrichtungen. China ist der einzige verbliebene wichtige Verbündete des kommunistischen Nordkoreas und schiebt häufig nordkoreanische Flüchtlinge in ihre Heimat ab. Schätzungen zufolge leben bis zu 300.000 Nordkoreaner illegal in China. Hinter den Kulissen bemüht sich Seoul um Ausreisegenehmigung nach Südkorea.