: Gefährlicher denn je
Afrikanische Gemeinde protestiert gegen Abschiebungen nach Togo und fordert Ächtung der dortigen Diktatur
Gegen Abschiebungen in die Diktatur Togo haben gestern afrikanische Flüchtlinge in der Innenstadt demonstriert. Die Afrikanische Gemeinde in Hamburg und die „Kampagne zur Unterstützung des Kampfes gegen die Diktatur“, die zu der Demo aufgerufen hatten, verlangten einen Abschiebestopp als Konsequenz aus der erneuten Machtübernahme durch das Militär in dem westafrikanischen Staat.
Vor dem Hauptbahnhof versammelten sich am Mittag nach Angaben der „Kampagne“ rund 250 Menschen, um mit Reden und Flugblättern über die Menschenrechtslage in Togo zu informieren. Der Hamburger Flüchtlingsrat unterstützte die Kundgebung. „Weil die Lage in Togo kritischer denn je ist, muss es jetzt erst recht einen Abschiebestopp geben“, forderte Sprecherin Conny Gunßer.
Am 5. Februar war Togos Diktator Gnassingbé Eyadema gestorben. Laut Verfassung hätten danach Neuwahlen erfolgen müssen, doch das Militär setzte Eyademas Sohn Faure als neuen Staatschef ein. Gleichwohl schiebt Hamburg weiterhin nach Togo ab. Ralf Santana Lourenco von der Flüchtlingsorganisation „Karawane“ mahnte die Bundesländer, zumindest den neuen Lagebericht des Auswärtigen Amtes über Togo abzuwarten.
Mit Transparenten, auf denen „Nein zur Militärdiktatur“ und „Wir fordern den Rücktritt von Faure“ stand, zogen die Demonstranten weiter zur Hamburger Außenstelle der togoischen Botschaft in der Ferdinandstraße. Dort forderten sie „die Schließung aller togoischen Botschaften weltweit“ und mahnten die europäischen Regierungen, das neue Regime zu ächten. wei