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Archiv-Artikel

WAS MACHEN EIGENTLICH ...die Sea-Life-Fische? Zum Appell antreten

Von CLP

Zählen, zählen, zählen: Das ist des Sammlers größte Befriedigung. Der Philatelist zählt Zacken, der Astronom Sterne, Dagobert Duck seine Goldstücke. Was das Sea Life Center zählt, versteht sich von selbst: Fische. Seit gestern machen die Aquarianer an der Karl-Liebknecht-Straße Inventur.

Dabei versprechen klassische Methoden wenig Erfolg. Die zu inventarisierenden Objekte sind druckempfindlich, glitschig und büßen bei Luftkontakt rasch Qualitätsmerkmale ein. In die 30 Süß- und Salzwasserbecken hineinzusteigen kommt für die Flossenzähler auch nicht in Frage – das bringt nur Aufruhr ins fragile Gleichgewicht der künstlichen Biotope. Bleibt die beobachtende Zählung: Tausende Kiemenatmer, Quallen, Krustentiere und Oktopoden müssen mit scharfem Auge fixiert und in Strichlisten vermerkt werden. Beim Hammerhai noch eine leichte Übung, gerät dies beim Goldmakrelenschwarm zur Herausforderung. Dem Vernehmen nach schießen die Inventeure zu diesem Zweck Fotos mit der Digitalkamera.

Und wozu soll das Ganze gut sein? Laut Sea Life werden exakte Zahlen benötigt, um Filter optimal einstellen und Futtermengen richtig dosieren zu können. In Wirklichkeit ist die mit viel Trara angekündigte Zählerei ein prima PR-Gag für das nicht ganz billige Unterwasservergnügen. Kaum steht einer vor der Scheibe und macht Häkchen, schreibt die gesamte Hauptstadtpresse drüber – wir auch. Kompliment, Sea Life Center! CLP FOTO: REUTERS