: „Es wird noch lange dauern“
Fachtagung alternative Antriebe
taz: Herr Kaemena, welches ist das Auto der Zukunft?
Stefan Kaemena, ADAC-Techniker: Langfristig sind das Fahrzeuge mit Elektromotor, da bei der Fahrt keine Emissionen entstehen. Wenn ich aber die Entwicklungen betrachte, so müssen noch viele Jahre vergehen, bis wir mit Elektromotoren fahren können. Die umweltfreundlichste und sparsamste Übergangslösung sind Hybridautos, die mit Benzin- und Elektromotor fahren. Im Stop-and-Go-Verkehr haben die Hybridautos ein Sparpotential von 50 Prozent gegenüber konventionellen Benzinmotoren.
Wie viele Fahrzeuge mit alternativen Antrieben gibt es auf Deutschlands Straßen?
Mit Flüssiggas werden 300.000 Autos betrieben, 61.000 mit Erdgas – das Tankstellennetz für Erdgas ist enorm gewachsen. In Deutschland gibt es schon 800 – 900 Tankstellen, die Erdgas anbieten. Es gibt etwa 22.000 Hybridfahrzeuge in Deutschland, gänzlich mit Elektromotor fahren nur 1500 Autos.
Was ist das Problem am Elektromotor?
Die Frage ist: Wie speichert man die Energie? Bis jetzt funktioniert das über Batterien – doch die gespeicherte Energie reicht nur für etwa 150 Kilometer. Es wird noch lange dauern, bis die Speichertechnik optimiert ist. Mercedes hat vor 10 Jahren behauptet, dass sie bis 2010 ein alltagstaugliches Fahrzeug mit Brennstoffzelle zur Energieversorgung des Elektromotors auf den Markt bringen würden. Bis jetzt ist nichts passiert. Der nächste Schritt der Automobilbranche wird die Entwicklung von Hybridfahrzeugen mit Dieselmotor sein.
Fachtag zu alternativen Antrieben um 14 Uhr im Bremer Flughafen.