UNTERM STRICH

„Nein, ein solch Gefäß hat außer Amorn / Nie ein Gott gebildet noch besessen!“, schreibt Johann Wolfgang von Goethe in seinem Gedicht „Der Becher“ 1781 an seine Geliebte Charlotte von Stein. Heute oder morgen wird die Handschrift des Poems den Besitzer wechseln, wenn das Auktionshaus J. A. Stargardt in Berlin fast 1.100 Originale versteigert. Neben Goethes Gedicht, dessen Wert auf 60.000 Euro geschätzt wird, sind auch Briefe Marlene Dietrichs an den Kostümbildner Max Goldstein („Mago“) sowie Manuskripte der Brüder Humboldt, des Troja-Entdeckers Heinrich Schliemann und Albert Einsteins darunter.

Nur vier Kilometer von der Palästinenserstadt Jericho entfernt haben israelische Forscher einen Steinbruch aus Jesu Zeiten gefunden. Wie die israelische Zeitung Ha’aretz gestern mitteilte, wird der 4.000 Quadratmeter große Steinbruch von 22 Säulen getragen, auf denen Kreuze und Tierkreiszeichen eingeritzt sind. Vermutlich seien dort 400 bis 500 Jahre lang Steine für ein antikes Kloster abgebaut worden, so der leitende Archäologe Adam Zertal von der Universität Haifa. Bei Beduinen war der Ort schon länger bekannt; sie hatten die Archäologen gewarnt, er sei verwunschen und voll von Hyänen.

Der Komponist Siegfried Matthus sieht schwarz für die Zukunft der Oper, wenn ihr nicht bald „frisches Blut“ zugeführt werde. In einem Gespräch mit dpa forderte er einen Fonds zur Förderung junger Librettisten und Komponisten, in den hoch bezahlte Opernstars einen Obolus einbezahlen könnten. „Die Opernkrise kann nicht durch eventsüchtige Intendanten, Geld verschlingende Ausstatter und andere am lebendigen Leibe der großen Operntraditionen nagende Individuen behoben werden, sondern nur durch repertoirebestimmende neue Werke“, so Matthus, der selbst 13 Opern komponiert hat.