: was bisher geschah – wenn er droht, steigen die spritpreise
Das Öl des Deltas: Nigeria fördert täglich rund 2,3 Millionen Barrel Öl, ein Barrel sind 159 Liter. Das westafrikanische Land ist der siebtgrößte Ölexporteur der Welt, der Rohstoff bringt 90 Prozent der Exporteinnahmen.
Die Drohung: Im Herbst schockte Mujahid Dokubo-Asari, Chef der größten Rebellenbewegung des Deltas, den Weltmarkt mit der Drohung eines totalen Kriegs gegen die im Niger-Flussdelta tätigen Ölkonzerne. Dies trug dazu bei, dass der Preis für einen Barrel Erdöl die 50-US-Dollar-Marke übesprang.
Das Einlenken der Regierung: Nigerias Staatschef Olusegun Obasanjo lenkte ein, Asari durfte im Präsidentenjet zu Verhandlungen fliegen. Der Rebellenführer sagte zu, Waffen abzugeben – natürlich nur gegen Bezahlung.
Die Verfassungsreform: Seit dieser Woche berät in der Hauptstadt Abuja eine vom Staatschef einberufene „Reformkonferenz“ aus hochkarätigen Politikern über Verfassungsreformen – erstmals seit Ende der Militärdiktatur 1999, deren autoritäre Staatsstruktur bis heute weiterlebt. Asari gehört zu den Wortführern jener Politiker, die diese Konferenz boykottieren, weil sie nur Empfehlungen an die Regierung aussprechen kann. Die Reformkonferenz sei „Zeitverschwendung, die nichts bringt, solange ihre Entscheidungen den Kapricen der Regierung untergeordnet sind“. TAZ FOTO: REUTERS