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Archiv-Artikel

Keine Fälschung der Geschichte

Die Junge Union (JU) in Berlin stellt sich hinter ihr Mitglied Torsten Hippe. „Er hegt keine Sympathien mit der NPD“, sagt der JU-Pressesprecher Christian Flämig. Hippe wird vorgeworfen, NPD-Positionen gutzuheißen, und zwar anlässlich des Beschlusses der BVV Steglitz-Zehlendorf, am 8. Mai nicht nur der Befreiung vom Faschismus zu gedenken, sondern vor allem der deutschen Opfer der Roten Armee. Deshalb hat der CDU-Landesvorsitzende Joachim Zeller ein Parteiausschlussverfahren gegen ihn angekündigt. Per einstweilige Verfügung hat Hippe nun erreicht, dass Zeller nicht behaupten darf, Hippe habe sich zu Positionen der NPD bekannt. Während die FDP des Südbezirks inzwischen bedauert, durch den Beschluss die Gefühle der Opfer des Naziregimes verletzt zu haben, behauptet der CDU-Bezirksfraktionsvorsitzende Norbert Kopp, die Zielrichtung des Beschlusses sei immer gewesen, „vorrangig der Befreiung zu gedenken“. Das Vorgehen der CDU des Südbezirks hat innerparteilich Kontroversen ausgelöst. „Der 8. Mai ist ein unpassender Tag, um an die Verbrechen der Roten Armee zu erinnern“, meint Flämig von der JU. Ein Mitglied des CDU-Vorstandes konstatiert: „Ich halte es für ein trauriges Phänomen, dass Gewaltopfer für parteipolitische Polemik missbraucht werden.“ TAZ