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: Unanständig mitfühlend

Steffen Heitmann (CDU) glaubt, Homoehe und Abtreibung begünstigten die NPD. Das ist inkonsequent.

Der Unionspolitiker Heitmann hat über den evangelikalen Pressedienst Idea mitgeteilt, die Homoehe und das liberale Abtreibungsrecht beförderten Neorechtsradikalismus. Ein Brummen im neovölkischen Wald, könnte man meinen.

Allein: Heitmann ist inkonsequent, und das ist zu rügen. Denn es ist ja richtig, dass eine freisinnige Haltung in Lebensgemeinschaftsfragen die Völkischen wütend macht. Offenbar ärgert das den erzevangelikalen Politiker – und er glaubt, sie durch Verzicht auf Liberalität besänftigen zu können: ein ganz anständiger Deutscher, der sich nicht vorstellen kann, dass Liberalität hierzulande eine Mehrheit hat.

Was müsste geschehen, um die Heitmanns und die NPD gütiger zu stimmen? Das geht nicht? Geht doch: Heitmann müsste nur radikal in seinem Sinne bleiben. Müsste die Abschaffung des „Systems“ (NPD-Jargon für „Bundesrepublik“) überhaupt fordern. Aber das sagt Heitmann nicht – und ist also ein Feigling. Mies verdruckst, das! JAF