: Jeder darf mal Umfragekönig sein
Zwei Jahre nach dem Machtverlust zieht Sigmar Gabriel in Niedersachsen „eine ganz gute Zwischenbilanz“
„Die Tendenz und die Richtung, die geht für uns aufwärts“, sagte SPD-General Klaus Uwe Benneter nach der vergeigten Wahl in Schleswig-Holstein. Dass Politiker schlichtweg jedes Wählervotum für sich umdeuten können, zeigte gestern auch Niedersachsens Oppositionsführer Sigmar Gabriel, als er eine von der SPD in Auftrag gegebene Forsa-Umfrage kommentierte. „Wir haben den Abstand zur CDU etwa halbiert. Aus unserer Sicht ist das eine ganz gute Zwischenbilanz“, sagte der SPD-Fraktionschef.
Laut Forsa würde die SPD derzeit bei einer Landtagswahl 36 bis 37 Prozent der Stimmen einfahren, 43 bis 44 Prozent die CDU. Bei der letzten Landtagswahl vor fast genau zwei Jahren war die Differenz zwischen den beiden Parteien zwar größer (33 zu 48 Prozent). Allerdings, und mit dieser Emnid-Umfrage im Auftrag der CDU konterte sogleich die Regierungspartei, beurteilten 58 Prozent der Befragten die Stimmung für die Christdemokraten als „besonders günstig“, nur 17 Prozent sehen das für die SPD so.
Nicht nur in Deutschland ist Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) derzeit beliebtester Politiker, sondern laut Emnid auch im eigenen Land: Auf einer Skala von -5 bis +5 erhält er die Note 1,8. Es folgen Familienministerin Ursula von der Leyen mit 1,6 und Fraktionschef David McAllister (beide CDU) mit der Note 1,2. Gabriel, der zuletzt wegen seiner Nebentätigkeit für VW Schlagzeilen gemacht hatte, sackte von + 1,3 auf -0,2 ab. ksc