Demo gegen Gewalt

Breites Bündnis ruft zu Protestmarsch gegen Gewalt an Frauen auf. Anlass ist der Mord an Hatun Sürücü

Der Mord an der 23-jährigen Hatun Sürücü hat für Entsetzen und Aufregung gesorgt. Die türkischstämmige Berlinerin wurde vor knapp drei Wochen auf offener Straße erschossen. Ihre drei Brüder stehen unter Verdacht, sie getötet zu haben, um die Familienehre wiederherzustellen. Hatun Sürücü hinterlässt einen 5-jährigen Sohn. Ein Bündnis aus verschiedenen Frauen- und Migrantenorganisationen, Antigewaltprojekten und dem Lesben- und Schwulenverband (LSVD) ruft anlässlich ihres Todes zu einer Demonstration am Samstag gegen Gewalt an Frauen auf. Damit vergrößert sich das Bündnis, das gegen Morde wie den an Hatun Sürücü auf die Straße geht. Zu einer Mahnwache in der vergangenen Woche hatten allein der LSVD und das schwule Überfalltelefon aufgerufen. 150 Menschen waren dem Aufruf gefolgt.

„In unserer Stadt werden unzählige Frauen von ihren Partnern und Familienangehörigen beschimpft, geschlagen, missbraucht und sogar getötet“, heißt es in dem Demo-Aufruf. „Wir wollen, dass das aufhört.“ Unterzeichnet haben Organisationen wie Terre des Femmes, das Interkulturelle Frauenhaus, die Berliner Interventionszentrale bei häuslicher Gewalt (BIG), das Frauenzentrum Paula Panke, Al Nadi, ein Treffpunkt für arabische Frauen, und das Frauenforum des Türkischen Bundes Berlin-Brandenburg (TBB). Auch die FDP-Politikerin Mieke Senftleben und die grüne Sibyll Klotz, die Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (ASF) und die PDS rufen zu dem Protestmarsch auf.

Die Demonstration „Nein zu Gewalt an Frauen“ startet am Samstag, 5. März, um 14 Uhr am Rathaus Neukölln und zieht über den Hermannplatz zum Heinrichplatz in Kreuzberg. Der Aufruf richtet sich an Frauen und Männer