Insel mit Aussicht

Senat ist zufrieden mit Projekt „Studentenwohnen auf der Veddel“ und kündigt Verdopplung der Mittel an

Zu Beginn, erinnerte sich Michael Freytag, habe er sich „nicht ausgemalt, wie schön das Objekt wird“. Anlass zur Freude gab dem CDU-Stadtentwicklungssenator gestern die Eröffnung einer Tapas-Bar mit angeschlossenem Ausstellungsraum auf der Veddel. Im Sommer 2004 hatte Freytag bereits einmal auf die mäßig beleumundete Elbinsel gebeten, um das Projekt „Studentenwohnen auf der Veddel“ zu präsentieren.

Gestern konnte Freytag dessen Erfolg verkünden: 191 Studierende wohnen inzwischen zu reduzierten Mieten in 114 Wohnungen aus dem Bestand der städtischen Gesellschaft für Wohnen und Bauen (GWG). Die Fördermittel der Wohnungsbaukreditanstalt, 500.000 Euro für fünf Jahre, seien bereits aufgebraucht. Deshalb, kündigte Freytag an, wird die Stadt weitere 500.000 Euro für das Projekt bereitstellen.

Einige der neu in den Stadtteil gezogenen jungen Menschen hatten Behörde und Wohnungsunternehmen gestern gleich miteingeladen. Und so berichteten eine Philosophiestudentin und ein werdender Sozialpädagoge, wie gut ihnen die Veddel gefalle: ein bunter Stadtteil nicht weit weg von Hochschule und City, mit Mieten niedriger als im Rest der Stadt.

Dass es damit in absehbarer Zeit vorbei sein könnte, befürchtet derweil Klaus Lübke. Der SPD-Bezirksabgeordnete, laut eigenen Angaben der letzte auf der Veddel wohnende Parlamentarier, berichtet von Mieterhöhungen von bis zu 20 Prozent, mit denen sich etliche eingesessene Insulaner zum 1. Januar konfrontiert gesehen hätten. In einem Antrag an die Bezirksversammlung hatte die SPD gefordert, die Mieterhöhungen auf der Elbinsel auf ein „sozial erträgliches Maß“ zu begrenzen. aldi