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Archiv-Artikel

Zukunft des Musikantenstadls gesichert

Nach den Turbulenzen der vergangenen Monate soll der Hamburger Kulturmanager Benedikt Stampa die Dortmunder „Philharmonie für Westfalen“ in die Zukunft führen. Findungskomission: „Ambitioniertes Programm“ trotz Sparkurs

DORTMUND dpa/taz ■ Im Streit um die Leitung des Dortmunder Konzerthauses scheint eine Lösung gefunden worden zu sein. Die Findungskomission einigte sich auf Benedikt Stampa, den Geschäftsführer der Musikhalle Hamburg, als neuen Intendanten. Der 39-Jährige wird dem Rat der Stadt am 17. März als Nachfolger des freigestellten Ulrich Vogt vorgeschlagen werden. Die Zustimmung des kommunalen Gremiums gilt als sicher.

Mit der jetzt bekannt gegebenen Personalentscheidung soll die „Philharmonie für Westfalen“ nach den Turbulenzen der vergangenen Monate wieder auf Kurs gebracht werden. Das im September 2002 eröffnete, fast 50 Millionen Euro teure Konzerthaus war in die Schlagzeilen geraten, nachdem für die Saison 2003/2004 ein Defizit von mehr als sechs Millionen Euro bekannt geworden war. Dem Intendanten und Mitbegründer des Konzerthauses, Ulrich Vogt, wurde daraufhin beurlaubt.

Zudem musste die Stadt ihren jährlichen Zuschuss um eine Million auf 4,9 Millionen Euro erhöhen. Mit einem Sanierungskonzept soll nun versucht werden, die Altlasten zu tilgen. Ein erster Schritt soll die Umwandlung der Betreibergesellschaft in eine gemeinnützige Gesellschaft sein, damit Spenden an das Haus von der Steuer abgesetzt werden können. Darüber hinaus soll die Zahl der Eigenveranstaltungen von 120 auf 90 gesenkt, die Eintrittspreise für stärker nachgefragte Veranstaltungen angehoben und das Haus häufiger vermietet werden.

Vom neuen Intendanten Benedikt Stampa, der erst im vergangenen Jahr seinen Vertrag in Hamburg um fünf Jahre verlängert hatte, erhofft sich die Findungskomission trotz des Sparprogramms ein „ambitioniertes Programm“. Die Aufsichtsratsvorsitzende des Konzerthauses, Daniela Schneckenburger (Grüne), erklärte: „Mit Benedikt Stampa ist die Auswahl auf einen qualifizierten zukünftigen Intendanten gefallen, der die Laeisz-Musikhalle Hamburg innovativ geführt hat.“