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Archiv-Artikel

was macht eigentlich... … Nicole Süßmilch? Ohren foltern

Von CLP

Eigentlich wollten wir ja nichts über den Grand-Prix-Vorentscheid schreiben. Soll heißen: die Kür der deutschen Teilnehmer für den Eurovision Song Contest. Sie wissen schon: Das, was heute Abend im Ersten unter dem lächerlichen Motto „Germany 12 Points!“ aus der Glotze quillt. Aber es ist eine Berlinerin dabei, eine echte Hauptstadtpflanze. Da ruft – leider, leider – die Chronistenpflicht.

Nicole Süßmilch heißt sie. Nicole kommt aus Lichtenberg und wurde, als 1982 ein Gitarrenmädchen gleichen Namens mit dünner Stimme und „Ein bisschen Frieden“ den Großen Preis nach Deutschland holte, vermutlich gerade von der Krippentante abgetopft. Wie ihre Vorgängerin ist auch Frau Süßmilch als Künstlerin ein Geschöpf aus dem Labor von Ralph Siegel, und so nimmt es nicht wunder, dass ihr Ballädchen, gemeinsam mit dem Portugaldeutschen Marco Matias vorgetragen, so spülwasserfrisch und langlebig daherkommt wie eine Seifenblase.

No woohoohoo, heißt es da, It seems the world has a broken heart / Too many people who are crying in the dark, und, als ob das nicht genug wäre, So much fear in our children’s eyes / The truth is burned by lies, und zwar So far from paradise. Dieter Bohlen soll über Nicole Süßmilch gesagt haben, sie habe eine „moderne Stimme“ und einen „sehr sexy Mund“. Bei der geklonten Musik und dem aus abgegessenen, abgelutschten, ja regelrecht bis auf die Knochen abgenagten Versatzstücken zusammengefummelten Text hilft das auch nicht weiter. Sorry, Frau Süßmilch, aber da gucken wir ja lieber noch den Iris-Berben-Krimi. Im ZDF!! CLP FOTO: RTR