piwik no script img

EU: Kroatien muss noch warten

BRÜSSEL taz/rtr ■ Die Aufnahme der EU-Beitrittverhandlungen mit Kroatien wird vom 17. März wahrscheinlich auf unbestimmte Zeit verschoben. Die 25 Botschafter der EU-Länder erklärten Donnerstagabend, zum jetzigen Zeitpunkt bestehe kein Einvernehmen mit den Verhandlungen zu beginnen. Kroatien müsse erst den mutmaßlichen Kriegsverbrecher Ante Gotovina an das UN-Tribunal ausliefern. Den Haags Chefanklägerin Carla del Ponte hatte Zagreb mehrfach kritisiert, nicht vollständig mit ihr zu kooperieren. Sie vermutet, dass die Regierung den Aufenthaltsort des als Held verehrten Gotovina kennt. Gestern erklärte Kroatiens Ministerpräsident Ivo Sanader, seine Regierung unternehme alles, um Gotovina zu fassen. Dieser halte sich allerdings außer Landes auf. „Kein vernünftiger Mensch in Kroatien würde den Beginn der Beitrittsgespräche riskieren“, sagte der Premier. Gotovina wird vom UN-Tribunal für den Tod von 150 Serben und die Vertreibung von 150.000 Menschen während eines kroatischen Angriffs 1995 verantwortlich gemacht. Am nächsten Mittwoch treffen sich die EU-Außenminister, um über das weitere Vorgehen zu beraten. DPS

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen