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Archiv-Artikel

USA sehen Positives im Irak

Die USA wollen ab Jahresende ihre Truppenstärke im Irak reduzieren. In Iraks Parlament kommen Kurden und Schiiten bei der Bildung der neuen Regierung voran

WASHINGTON/BAGDAD afp/dpa Zwei Jahre nach Beginn des Irakkriegs haben die USA einen Teilabzug ihrer Truppen zum Jahresende angekündigt. Die Fortschritte im Kampf gegen Rebellen und die positive Entwicklung der Lage im Irak erlaubten einen solchen Schritt, sagte der Vizechef der US-Bodentruppen, General Richard Cody, am Donnerstag in Washington. Genaue Zahlen könnten aber frühestens im April genannt werden. Im Zuge der nächsten Rotationsphase der US-Truppen sollten ab 2006 weniger Soldaten in den Irak kommen als ihn verlassen, so Cody.

Im Ringen um die Regierungsbildung einigten sich Vertreter der wichtigsten schiitischen und kurdischen Parteien nach eigenen Angaben im Grundsatz. Bei den Beratungen über die Besetzung der politischen Spitzenämter seien die Differenzen zwischen den kurdischen und schiitischen Parteien in den letzten Tagen beigelegt worden, sagte ein Stellvertreter des amtierenden Außenministers Hoschjar Sebari, Fausi Hariri, gestern in Bagdad. Nun werde nach Wegen gesucht, die Partei des amtierenden schiitischen Regierungschefs Ijad Allawi einzubinden. Auch die Liste des derzeitigen sunnitischen Präsidenten Ghasi al-Jawar solle integriert werden.

Der Parlamentsabgeordnete Dara Nureddin sagte: „Mitte kommender Woche wird die Nationalversammlung ihre nächste Sitzung abhalten, um einen Parlamentspräsidenten, einen Staatspräsidenten und dessen zwei Stellvertreter zu wählen.“ Die Bildung der Regierung wird sich nach Einschätzung von Abgeordneten noch insgesamt zwei Wochen hinziehen.

Die Kurden wollen nicht nur Schlüsselpositionen besetzen, sondern auch Garantien erhalten, dass sie die Stadt Kirkuk dem kurdischen Autonomiegebiet einverleiben dürfen und dass sie ihre Milizen („Peschmerga“) behalten.

Die Abgeordneten gehen davon aus, dass mit Dschalal Talabani erstmals ein Kurde Präsident des Irak werden wird. Als Parlamentspräsident ist Übergangspräsident Ghasi al-Jawar im Gespräch, ein sunnitischer Araber und Stammesführer. Die Schiiten, die eine knappe absolute Mehrheit erzielt hatten, wollen Ibrahim al-Dschafari zum Ministerpräsidenten machen.

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