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Archiv-Artikel

Jörg Sundermeier sichtet die soziale Bewegung in der Stadt

Heute Abend wird in der Theaterlounge des RAW-Tempels über den RAW-Tempel höchstselbst gesprochen. Der Stadtsoziologe David Harvey wird anhand dieses Geländes erklären, wie der Zwang zum Wirtschaftswachstum im Kapitalismus auch dieses Gelände verändert und wie es möglich sein könnte, via Bürgerbeteiligung in diese Veränderungen einzugreifen. Am Mittwoch soll in der K 9 die Öde in den feministischen Bewegungen Berlins bekämpft werden, indem zur ersten autonomen Frauen-Lesben-Trans-Vollversammlung gebeten wird. EinzelkämpferInnen, Gruppen, Neugierige sind gefragt, denen es um Austausch, Kritik bisheriger Praktiken und Theorie geht. Am Donnerstag dann beginnt andererseits das Ladyfest Berlin, das in diesem Jahr, um dem Götzen des Selbstgemachten zu huldigen, „LaD.I.Y.fest“ heißt. Auch hier geht es um Austausch, Theorie und Anwendungen, doch stehen das Übergreifende im Vordergrund und auch der Spaß. Es ist also die hedonistischere der beiden Veranstaltungen, weswegen sie mitsamt den vielen Konzerten, Filmen und Workshops auch gleich vier Tage dauert. Das soll aber nicht heißen, dass das „LaD.I.Y.fest“ besser ist als eine Frauen-Lesben-Trans-Vollversammlung. Das Programm findet sich auf der Website ladyfest.lautr.com. Eröffnet und organisiert wird in der Schule für Erwachsenenbildung im Mehringhof. Ebenfalls am Donnerstag wird im Centrum e. V. über „Die Wiederkehr der Demographie in der neuen Familienpolitik“ gesprochen. Bekanntlich sollen deutsche Frauen ja wieder deutsche Kinder kriegen, sonst ist dieses Volk bald tot. Auch wenn die meisten europäischen Nationen eine solche Entwicklung begrüßen würden – Deutschland kämpft um Kinder. Das Seminar für angewandte Unsicherheit erklärt die familienpolitischen Hintergründe dieser neuen Bewegung.

■ RAW-Tempel: RAW-Tempel, Revaler Str. 99, Mo., 20 Uhr

■ Frauen-Lesben-Trans…: K 9, Kinzigstr. 9, Mi., 19.30 Uhr

■ Ladyfest Berlin: Do.–So., ladyfest.lautr.com

■ Demographie: Centrum, Cuvrystr. 13/14, Do., 20 Uhr