: Erlebniswelt Wasser
Pünktlich zum Weltwassertag startete das Vorschulprojekt „Wasser erleben“. NABU protestierte derweil für sauberere Gewässer
Von Yasemin Ergin
Nico und Louis von der Kita Winterhuder Weg sind begeistert. Sie hätten zwar schon mal gehört, dass Wasser aus der Leitung irgendwas mit Regen zu tun hat, aber selbst eine Anlage zu bedienen, die Wasser in eine Leitung pumpt, mache „voll Spaß“. Das kleine mobile Wasserwerk, an dem mehrere Vorschulkinder sich austoben, stellt den Kreislauf von Regen über Grundwasser bis hin zu Leitungswasser dar und ist ein Beitrag der Hamburger Wasserwerke (HWW) zum Projekt „Wasser erleben“, das gestern am Weltwassertag der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Rund 40 Kinder aus zwei Tagesstätten waren eingeladen, verschiedene Versuche und Spiele rund ums Wasser zu testen.
Ralf Thielebein-Pohl, Geschäftsführer der Hamburger Umweltstiftung Save Our Future (S.O.F.), rechnet damit, in den nächsten Jahren ein Fünftel aller Hamburger Kindertagesstätten zu erreichen. Mit dem Kooperationsprojekt „Wasser erleben“ will S.O.F. bereits bei den Jüngsten damit beginnen, Bewusstsein und Wertschätzung für das lebenswichtige Element Wasser zu stärken. Pünktlich zum Beginn der am diesjährigen Weltwassertag von der UNO deklarierten internationalen „Wasserdekade“ solle damit die Grundlage für einen nachhaltigen Umgang mit Wasser geschaffen werden, so der Geschäftsführer. Man setze dabei auf die „Neugier, den Wissensdurst und die Begeisterungsfähigkeit der Kleinen“.
Das für fünf Jahre angesetzte Projekt, für das als Partner neben den HWW unter anderem der Naturschutzbund Deutschland (NABU), die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt sowie Hamburger Museen gewonnen wurden, bietet Kitas gegen einen geringen Kostenbeitrag vor Ort praktizierte Spiel- und Versuchseinheiten sowie Fortbildungsangebote für ErzieherInnen.
Das Projekt ist ganz im Sinne des NABU. Mit mehreren „Erlebnisangeboten“ beteiligten sich die Naturschützer an dem gestrigen Aktionstag. So konnten Kinder sich im Teichwasser tummelnde Kleintiere unter Mikroskopen inspizieren und spezifische Eigenschaften von Wasser anhand von Experimenten untersuchen.
Der NABU war am Weltwassertag aber auch noch andernorts aktiv. Mit einer Protestaktion in der Innenstadt unter dem Titel „Alarmstufe Rot für Hamburgs Gewässer – Tu was, Ole“ forderten NABU-Aktivisten den CDU-Senat auf, schleunigst auf den schlechten ökologischen Zustand der hiesigen Gewässer zu reagieren. Es sei höchste Zeit für die Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie in der Hansestadt, so NABU-Geschäftsführer Stephan Zirpel. Kein Hamburger Fluss, Bach oder See sei zurzeit in dem geforderten ökologischen Zustand, warnte der Umweltexperte.