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Archiv-Artikel

Anschlag auf Amtsrichter

Im Bürogebäude der Öffentlichen Rechtsauskunft (ÖRA) am Holstenwall ist gestern Mittag ein Richter durch mehrere Messerstiche schwer verletzt worden. Der mutmaßliche Täter, ein 49-Jähriger, wurde noch am Tatort festgenommen. Nach ersten Erkenntnissen der Mordkommission hatte der aus Israel stammende Araber den 53-jährigen Richter in einem Flur des Gebäudes angesprochen und ihn dann unmittelbar mit einem Klappmesser angegriffen. Über die Motive für die Bluttat ist nichts bekannt.

So sei unklar, ob der Mann den Amtsrichter aus einem früheren Verfahren kannte und sich rächen wollte, oder ob er sich bei der ÖRA, einer Beratungsstelle für Bürger mit geringem Einkommen, schlecht behandelt fühlte, sagte eine Polizeisprecherin. Denkbar sei auch, dass der Jurist zufällig Opfer des Angreifers wurde. Bei der ÖRA sind Juristen ehrenamtlich für eine geringe Aufwandsentschädigung tätig. In dem Gebäude gibt es keine Eingangskontrollen.

Der Richter wurde bei der Messerattacke am Oberkörper schwer verletzt und umgehend in ein Krankenhaus gebracht. Lebensgefahr bestehe allerdings nicht, hieß es seitens der Polizei. Die Mordkommission des Landeskriminalamtes übernahm die Ermittlungen. dpa/taz