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Hans-Dieter Wichter (60), seit Anfang 2008 Regierungssprecher der schwarz-gelben NRW-Landesregierung, ist vertrauliche Post an Helmut Markwort abhanden gekommen. Darin antichambriert Wichter unter dem Datum vom 19. Juni beim Focus-Chef, weil am 15. Juni in der NRW-Ausgabe des Blattes ein kritisches Stück über die Sparfreunde von der WAZ und ihre neue Zentralredaktion gestanden hatte. „Wie ich erfahre, hat der Bericht in der Verlagsgruppe WAZ zu erheblichen Irritationen geführt“, so Wichter, der sich laut Tagesspiegel bewusst ist, dass es sich hier um eine „sensible Angelegenheit“ handelt. So sensibel, dass alle zumachen: „Bitte haben Sie Verständnis, dass wir zu vertraulicher Korrespondenz grundsätzlich keinerlei Auskunft geben, unabhängig davon, ob diese Schreiben existieren oder nicht“, lässt der Focus wissen. „Ich möchte mich dazu nicht äußern“, sagt Wichter selbst zur taz. WAZ-Sprecher Paul Binder kennt den Brief nicht, bestätigt aber die „Irritationen“, außerdem hätten ein paar Fakten nicht gestimmt (– und das beim Focus!).
Dass sich Landesregierung und WAZ-Gruppe mittlerweile richtig gern haben, ist nicht eben neu (sonntaz vom 9. Mai). Dass Regierungsbeamte bei gefühlt unfairer Berichterstattung offenbar vermittelnd einschreiten, schon. In den Redaktionen der WAZ-Gruppe jedenfalls hat nun Wichters Beitrag zu erheblichen Irritationen geführt. STG
Die taz-Auflage ist im 2. Quartal 2009 im Vergleich zu 2008 um über 5 Prozent auf 58.845 verkaufte Exemplare gestiegen.