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Archiv-Artikel

FPÖ schließt Mölzer aus

WIEN afp ■ Die rechtspopulistische Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ) hat gestern den Europaabgeordneten Andreas Mölzer mit einer knappen Zweidrittelmehrheit aus ihrer Bundespartei ausgeschlossen. Der als ultrarechts geltende Mölzer war bereits im März aus seiner Kärntner Landespartei ausgegrenzt worden. Grund für den Parteirauswurf ist unter anderem seine scharfe Kritik an dem früheren FPÖ-Vorsitzenden Jörg Haider. Mölzer hatte sich für den inzwischen entmachteten Wiener Parteichef Heinz-Christian Strache als neuen FPÖ-Vorsitzenden ausgesprochen. Die Parteichefin Ursula Haubner bedauerte, dass die für den Parteiausschluss erforderliche Mehrheit nur knapp erreicht wurde: 15 Delegierte stimmen dafür, sieben dagegen, einer enthielt sich. Mölzer erklärte das Votum als „statutenwidrig“ und kündigte an, sich an das Parteigericht zu wenden. Er erwägt zudem, vor ein ordentliches Gericht zu ziehen. Die FPÖ steckt wegen eines erbitterten Richtungsstreits zwischen dem ultrarechten und dem pragmatischen Flügel in der Krise.