: Einmal Europa, bitte
Nach dem Auswärtserfolg in Kaiserslautern ist Hannover dank Kaufman mal wieder dran an Europa
Dank Jiri Kaufman darf Hannover 96 wieder von Europa träumen. Der Tscheche schoss die Niedersachsen mit seinen beiden Toren (72./90.) zum 2:0 in Kaiserslautern auf Rang acht, einen Platz, der zur Teilnahme am UI-Cup berechtigt. „Es ist schön, nach so langer Zeit mal wieder zu treffen. Ich habe lange Zeit keine Rolle gespielt, aber ich habe immer auf meine Chance gewartet“, gestand Kaufman nach dem fünften Auswärtserfolg dieser Saison.
Ewald Lienen atmete nach dem wenig mitreißenden Match auf. „Nach den beiden letzten Auswärtsniederlagen in Schalke und Wolfsburg waren wir heute einfach mal dran.“ Mit seinem Stürmertausch – für Daniel Stendel kam Jiri Kaufman – sorgte der mal wieder von der lokalen Presse in die Kritik geschriebene Lienen selbst für die entscheidende Wendung in dem Duell zweier mittelklassiger Teams. Nach einem Freistoß von Hannovers bestem Spieler Nebojsa Krupnikovic drückte Kaufman eine Kopfball-Vorlage von Dariusz Zuraw zum 1:0 über die Linie des Lauterer Tores. Sekunden vor dem Abpfiff stellte der Tscheche, der im Vorjahr an Zweitligist Cottbus ausgeliehen war und schon endgültig abgegeben werden sollte, auch noch den Endstand her.
Da spürte Nationalspieler Per Mertesacker, der nach seinem Nasenbeinbruch mit einer schwarzen Gesichtsmaske in der Innenverteidigung spielte und eine solide Abwehrleistung zeigte, kaum noch einen Schmerz. „Gegen Jancker ist es nicht so einfach zu spielen, da fliegt auch schon mal ein Ellenbogen ins Gesicht. Von daher war die Maske schon nützlich“, befand der 20 Jahre alte Innenverteidiger nach der Partie.
Mertesacker sieht Hannovers sportliche Zukunft nun ebenso zuversichtlich wie die gesamte Mannschaft. „In den nächsten Spielen können wir nun wieder befreit aufspielen“, bestätigte Kapitän Altin Lala vor den kommenden Aufgaben gegen den Abstiegsaspiranten VfL Bochum und Meisterkandidat Bayern München.
„Der UI-Cup ist genau das richtige Ziel für uns. Alle anderen Mannschaften, die über uns stehen, haben mehr Qualität“, bestimmte Torhüter Robert Enke das Projekt für die kommenden Wochen. Eine Aussage, die kaum als Genügsamkeit, sondern vielmehr als realistisch einzuschätzen ist. Jetzt sollte auch Lienen in Ruhe weiterarbeiten dürfen. EGON HIRT/TAZ