: UNTERM STRICH
Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz will nach den Worten ihres Präsidenten Hermann Parzinger die Dokumentation von Christo zu seiner spektakulären Verhüllung des Reichstags übernehmen. „Wir haben jetzt offiziell gegenüber dem Künstler unsere Bereitschaft erklärt, eine solche Schenkung anzunehmen und zu betreuen“, sagte Parzinger der Nachrichtenagentur dpa. „Berlin ist der richtige Ort für einen Werkkomplex von solcher Symbolkraft.“ Der inzwischen 76-jährige Christo und seine 2009 verstorbene Frau Jeanne-Claude hatten 1995 mit der Verhüllung des Reichstags weltweit für Aufsehen gesorgt. Im September bot der Künstler an, die umfassende Dokumentation zu dem Großereignis für 10 Millionen Euro nach Berlin zu verkaufen. Dafür wurde eine Stiftung gegründet, die den Kaufpreis aufbringen und die Dokumentation dann als Schenkung an die Preußen-Stiftung übergeben soll. „Jetzt hängt es davon ab, ob die Mittel zusammenkommen, wir stehen bereit“, so Parzinger. In der 400 Objekte umfassenden Dokumentation sind Originalzeichnungen, Collagen, Exklusivfotos und Urkunden zu dem Projekt gesammelt. Auch ein Teil des silbernen Verhüllungsstoffs und ein maßstabsgetreues Modell gehören dazu. Christo finanziert neue Projekte oft durch den Verkauf früherer Materialien. Die Geschichte der DDR soll im Deutschen Historischen Museum (DHM) in Berlin ab 2018 völlig neu präsentiert werden. „Die Dauerausstellung zur DDR wird neu konzipiert werden müssen, es wird viel stärker auf Vermittlung gesetzt werden“, sagte der neue DHM-Präsident Alexander Koch in einem dapd-Interview. Man werde diesem „spannenden Diskurs entsprechend Raum geben, sowohl im Bereich der Ständigen als auch mit Sonderausstellungen“. Koch, der seit August im Amt ist und auf Hans Ottomeyer folgte, kündigte an, die gesamte Dauerausstellung ab 2018 zu überarbeiten. Besonders wichtig sei für die Vermittlung das Emotionale, sagte Koch. Die Leute müssten Spaß daran haben, sich mit der Geschichte auseinanderzusetzen. Wenn sie dann Fragen an die deutsche Geschichte stellten, „dann ist schon viel erreicht“. „Wir sind ein Museum für alle“, fügte er hinzu.