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Archiv-Artikel

STUDIE DER WOCHE

Ein Drittel der Ostdeutschen ist ausländerfeindlich – zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie des Sozialverbands Volkssolidarität. Dabei seien nur 2 Prozent der ostdeutschen Bevölkerung ausländisch – die allerdings sehen sich dann wohl mit geballter Feindseligkeit konfrontiert. Volkssolidarität-Präsident Gunnar Winkler versucht sich in einer Erklärung: Die Menschen in der DDR hätten das Zusammenleben mit Ausländern nicht gekannt und daher fremdenfeindliche Klischees übernommen. Aber nicht nur Migrantenklischees erinnern an die Zeit vor 1989: Laut einer neuen Emnid-Umfrage bewerten mehr als die Hälfte der Ostdeutschen die DDR retrospektiv als „positiv“. Das Leben hätte mehr gute als schlechte Seiten gehabt, mit den „paar Problemen“ habe man gut leben können. Infratest dimap erhob, dass 39 Prozent der Ex-DDR-Bürger 20 Jahre nach dem Mauerfall der Meinung sind, der Sozialismus sei „auch heute noch einen Versuch wert“. Die positive Meldung der Volkssolidarität: Der „Jammer-Ossi“ stirbt aus; 40 Prozent der Ostdeutschen sind mit ihrem Leben „zufrieden“. Da fand wohl der Appell des „Wende“-Pfarrers Christian Führer Gehör. Denn der forderte mehr Dankbarkeit von den Deutschen: Die Situation werde „unverhältnismäßig heruntergejammert“.