REPRODUKTION : Verpflanztes Gewebe erfüllt Kinderwunsch
DRESDEN | Erstmals ist in Deutschland ein Kind auf die Welt gekommen, dessen Mutter vor einer Krebsbehandlung Eierstockgewebe entnommen und später wieder eingepflanzt worden war. Die Frau war nach Angaben des Gynäkologen-Teams aus Dresden, Erlangen und Bonn auf natürliche Weise schwanger geworden, nachdem sie eine aggressive Form von Lymphdrüsenkrebs, das Hodgkin-Lymphom, überstanden hatte. Der kleine Maximilian kam bereits im Oktober 2011 per Kaiserschnitt zur Welt. Vor Chemotherapie und Bestrahlung war der Patientin das Eierstockgewebe entnommen und tiefgefroren worden, wie der Direktor der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Universitätsklinikum Dresden, Professor Wolfgang Distler, sagte. „Wichtig war, dass das Retransplantat in Reichweite des Eileiters lag, damit dieser unbefruchtete Eizellen aufnehmen konnte.“ Mittels Proben konnten wir zudem weltweit erstmals nachweisen, dass die Eizelle, die zur Schwangerschaft führte, nur aus dem Retransplantat stammen kann.“ Bisher wurden laut Distler weltweit 15 Babys nach einer solchen Behandlung geboren – aber ohne diesen Nachweis. (dpa)