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Archiv-Artikel

Dritter Tollwut-patient gestorben

MARBURG dpa ■ Nach der Transplantation von Tollwut-verseuchten Spenderorganen ist auch der dritte infizierte Organempfänger gestorben. Mehr als sieben Wochen nach Beginn einer neuartigen Behandlung starb der 45-jährige Patient im Marburger Uniklinikum, teilten die Ärzte gestern mit. Der Mann hatte Niere und Bauchspeicheldrüse einer verstorbenen Spenderin erhalten, die sich vor ihrem Tod vermutlich in Indien mit dem tödlichen Tollwutvirus angesteckt hatte. Insgesamt hatten sechs Patienten Organe der mit Tollwut infizierten Spenderin erhalten, von denen drei erkrankten. Zwei Organempfänger in Hannover und Hannoversch Münden waren bereits im Februar gestorben. Alle drei waren nach einer neuartigen Methode aus den USA behandelt worden. Mit der Kombination aus antiviralen Medikamenten und einem künstlich herbeigeführten Koma hatten US-Ärzte im vorigen Jahr eine 15-jährige Patientin mit Tollwutsymptomen gerettet. Tollwut gilt als tödlich, wenn die Krankheit ausgebrochen ist. Vor dem Auftreten von Symptomen kann eine Impfung auch nach der Infektion noch schützen.