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Archiv-Artikel

In uns allen steckt ein kleiner Schrauber

Fahrräder selbst warten und reparieren ist nicht unmöglich. Es gibt schließlich Ratgeber, die anschaulich erklären, wo was zu tun ist

Das kennt man doch. Da freut man sich auf den Wochenendausflug – und kurz vorher will die Schaltung nicht mehr. Man hastet zum ersten Date – und übersieht den Bordstein. So was kann einem die Tour und auch noch mehr vermasseln. Denn das Charakteristikum einer jeden Panne ist, dass sie immer ungelegen kommt.

Trotzdem muss es ja weitergehen. Kann es auch. Nämlich dann, wenn man in einer solchen Situation „Das neue Fahrradreparaturbuch“ von Christian Smolik und Stefan Etzel aus der Satteltasche holen kann. Darin wird auf 116 Seiten in einer auch für Laien verständlichen Sprache Schritt für Schritt erklärt, wie man sich bei Problemen mit Schaltung, Bremsen, Laufrädern, Beleuchtung und Co. helfen kann.

Dank einer Vielzahl von Skizzen finden sich auch technisch weniger versierte Radler schnell zurecht. Aber auch alte Schrauberhasen dürften auf den einen oder anderen Trick stoßen, den sie noch nicht kennen. Hinweise zu neueren Schaltungen, etwa der 14-Gang-Schaltnabe der Firma Rohloff, sowie zur richtigen Einstellung einer Fahrradfederung sind in dem Buch ebenso zu finden wie etwa Tipps zur schnellen Beseitigung lästiger Fahrgeräusche.

Sehr hilfreich: das Kapitel „Notreparatur“. Hier wird erklärt, wie man unterwegs auch in schier ausweglos erscheinenden Lagen mit zum Teil verblüffend einfachen Mitteln wieder in die Gänge kommen kann. Mit seinem Format von 120 x 185 Millimeter passt das Buch in jede Lenkertasche. Eine praktische Spiralbindung sowie eine ausgesprochen robuste Ausführung erleichtern die Arbeit auch an eher ungünstigen Reparaturorten unter ungünstigen Bedingungen.

Anders die großformatige „Fahrrad-Werkstatt“ des Niederländers Rob von der Plas, ein Buch, das schon mal durch seine edle Aufmachung besticht. Versehen mit zahlreichen Farbfotos und Skizzen, führt es Schritt für Schritt durch die Welt der Fahrradwartung und -reparatur. Sämtliche Komponenten und Werkzeuge werden ebenso eingehend und dilettantenverständlich erklärt wie die eigentlichen Wartungs- und Reparaturarbeiten. Fotos, die selbst die kleinsten Details dokumentieren, helfen dabei, Fehler zu vermeiden.

Das Buch motiviert, das eigene Fahrrad für die ersten Frühjahrs-Touren fit zu machen. Und es kann wirklich dazu anleiten, die Panne eigenhändig zu meistern. Auch wenn sie immer zum falschen Zeitpunkt kommt.

WOLFGANG A. LEIDIGKEIT

Lesestoff für Freunde des Bastelns:Christian Smolik, Stefan Etzel:„Das neue Fahrradreparaturbuch“, 116 Seiten, 11,95 €.Rob von der Plas: „Die Fahrrad-Werkstatt“, 144 Seiten, 19,95 €.Beide Bücher sind im Bielefelder Verlag erschienen.