piwik no script img

Archiv-Artikel

Vogelmassaker durch Autoverkehr

betr.: „Wächst stärker: Stromquelle Wind“, taz vom 30. 3. 05; Leserbrief von Tilman Kluge, „Windräder als Artenkiller“, taz vom 6. 4. 05

Tilman Kluge beansprucht anscheinend als Nabu-Mitglied eine Deutungshoheit über die Nabu-Studie zum Thema „Windkraft und Vögel“. Dabei wird er der Studie nicht gerecht. Er spricht auch nicht für den Nabu insgesamt, der den Windkraftausbau befürwortet, dabei aber weitere Forschung und Berücksichtigung der Avifauna bei Standortwahl und Ausgestaltung von Windparks empfiehlt.

Trittin gibt ein Ergebnis der Studie richtig wieder, wenn er die Story von den Vogelschredderanlagen ins Reich der „Gruselmärchen“ verweist. So falsch, wie sie sind, so häufig werden sie aufgetischt, von der Lobby der konventionellen Energien – leider aber auch von Menschen, die sich als Naturschützer verstehen. Über die realen Vogelmassaker zum Beispiel durch den Straßenverkehr hört man von diesen Leuten seltsamerweise nichts.

Die lokal verminderten Bestände der genannten Rastvögel geht nicht auf Tötung der Vögel zurück, sondern vermutlich auf Meidungsverhalten. Von einer Gefährdung des Artenbestandes kann hierbei keine Rede sein. Am ehesten Gefahr für den Bestand der Art in Deutschland besteht bei den von Trittin genannten Arten „Seeadler“ und „Rotmilan“. Hier ist erhöhte Vorsicht geboten, und das Problem wird von den Planern gesehen und beherzigt.

Eine andere Frage, liebe „Vogelfreunde“: Welcher Strom darf’s denn eigentlich noch sein? EDUARD BELOTTI, Zusamaltheim

Die Redaktion behält sich Abdruck und Kürzen von LeserInnenbriefen vor.Die veröffentlichten Briefe geben nicht unbedingt die Meinung der taz wieder.