Schalkes graue Mitläufer

Eine neue Studie zeigt: Mitglieder des Schalke 04 waren Mitläufer in der NS-Zeit. Nur Wenige leisteten Widerstand

GELSENKIRCHEN dpa ■ Der FC Schalke 04 hatte während der Zeit des Nationalsozialismus viele Opportunisten und Mitläufer im Verein, aber nur wenige Aktivisten des Hitler-Regimes. Zu diesem Ergebnis kommt eine gestern vorgestellte und vom heutigen Fußball-Bundesligisten in Auftrag gegebene Studie. „Zwischen Blau und Weiß liegt Grau. Der FC Schalke 04 in der Zeit des Nationalsozialismus“, heißt der Titel des 360 Seiten starken Buches, das in rund 18-monatiger Recherchearbeit entstanden ist.

„Wir hätten auch damit leben müssen, wenn der Titel ‚Zwischen Blau und weiß liegt braun‘ gelautet hätte“, sagte Josef Schnusenberg, zweiter Vorsitzender des Clubs. „Es gab nicht die absolut Schlimmsten und auch nicht die absoluten Saubermänner, es gab Mitläufer und Opportunisten“, resümierte Stefan Goch, einer der beiden Autoren. Allerdings gehörte der damalige Mannschaftskapitän Fritz Szepan zu den negativen Beispielen. „Szepan war ein seltener Auswuchs“, meinte Mitautor Heinz-Jürgen Priamus.