„System hat funktioniert“

Anmeldewoche an Schulen beginnt

■ 47, ist Vorsitzende der Elternkammer Hamburg, Mutter von zwei Schulkindern und von Beruf pharmazeutisch-technische Assistentin. Foto: Privat

Taz: Frau Lewerenz-Kollemann, heute beginnt die Anmeldewoche für die 1. Klassen. Über 40 Schulen wollen Ganztägige Betreuung, kurz GBS, anbieten. Wissen die Eltern genug?

Wichtig für die Eltern ist, zu wissen, welcher Kooperationspartner bietet GBS an, in welchen Räumen findet die Nachmittagsbetreuung statt, gibt es eine Ferienbetreuung und wo findet die statt. Diese Dinge sollten Eltern vor Ort erfahren. Und ich denke, die Schulen,die sich jetzt für GBS beworben haben, können das auch beantworten.

Die Elternkammer hatte noch kürzlich Bedenken angemeldet. Sind die ausgeräumt?

Wir sind nicht grundsätzlich gegen GBS. Wir mahnen aber eine Reihe von Voraussetzungen an und wollen eine Evaluation der Modellstandorte.

Am 31. Januar startet die Anmeldewoche für die 5. Klassen. Zufrieden mit dem Verfahren?

Ja, denn es hat sich ja eigentlich nichts geändert. Es war schon immer so, dass die Wohnortnähe eines der wichtigsten Kriterien bei der Platzvergabe ist. Das jetzt beendete, besondere Aufnahmeverfahren hat nur wenige Schulen zu Lasten anderer privilegiert, indem es ihnen erlaubte, Schüler auszuwählen.

Aber es gibt Schulen mit besonderen Profilen wie Zweisprachigkeit. Wie können Eltern die anwählen, wenn das Wohnortprinzip gilt?

Das hat ja bisher auch funktioniert. Nehmen Sie das altsprachliche Johanneum. Das wird nicht von allen Eltern in der Umgebung angewählt und hat deshalb Platz für Kinder, die weiter weg wohnen. INTERVIEW KAJ