Hartnäckiger Staub

Feinstaub-Debatte: BVG will aufklären und ihre Busse mit Rußfiltern ausstatten. Grüne fordern Gasfahrzeuge

Die Berliner Luft mieft weiter: Gestern wurde zum 36. Mal in diesem Jahr das zulässige EU-Limit für gesundheitsschädlichen Feinstaub überschritten. Politik und Verbände stritten unterdessen über den besten Weg zur Bekämpfung der Stäube. Während die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) ihre Fahrzeuge mit Rußfiltern ausstatten wollen, forderte die Grünen-Fraktion den Einsatz von gasbetriebenen Fahrzeugen.

Die BVG will ihre Kunden ab sofort mit Aufklebern an all ihren Bussen über die Umweltstandards der Fahrzeuge informieren. 1.000 Busse seien bereits mit umweltfreundlichen Abgasfiltern ausgestattet, die die Rußbestandteile aus den Dieselabgasen fast vollständig herausfiltern, so BVG-Vorstand Thomas Necker. Weitere Fahrzeuge sollten folgen. Darüber hinaus setze die BVG auch neue Motoren und schwefelarme Kraftstoffe ein.

Die Grünen im Abgeordnetenhaus forderten die BVG dazu auf, ihre Busflotte mit gasbetriebenen Fahrzeuge zu erneuern. Die verwendeten CRT-Filter sind laut Verkehrsexpertin Claudia Hämmerling bereits technisch überholt. Sie seien nicht mehr geeignet für die ab 2010 geltenden Grenzwerte, da Stickstoffdioxid nicht herausgefiltert werde.

Die 36. Überschreitung des zulässigen EU-Limits für Feinstaub wurde laut Verkehrsverwaltung in der Neuköllner Silbersteinstraße gemessen. Erlaubt sind jährlich maximal 35 Überschreitungen. Der seit 1. Januar gültige EU-Tagesgrenzwert beträgt 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft. Feinstaub sind kleinste, mit bloßem Auge nicht erkennbare Partikel, die unter anderem in Dieselruß enthalten sind. Erhöhte Konzentrationen können Atemwegserkrankungen, Herz-Kreislauf-Versagen und Lungenkrebs auslösen. DDP