Nachtrag: Aufbau Verlag und Fallada

Ein Text aus der taz vom 20. Juli sorgte für Unmut beim Berliner Aufbau Verlag. Unsere Autorin hatte über einen Streit zwischen Sabine Lange und dem Verlag berichtet. Dabei ging es um das bei Aufbau 2009 erschienene Buch Hans Falladas „In meinem fremden Land. Gefängnistagebuch 1944“, herausgegeben von Jenny Williams und Sabine Lange. Der Aufbau Verlag beziehe auf Druck der Fallada-Erben die Herausgeberin Lange nicht in Veranstaltung und Bewerbung des Buches ein, hieß es. Dies sei, so der taz-Artikel, „Resultat eines in der Geschichte des deutschen Buchunwesens einzigartigen Kompromisses zwischen dem Aufbau Verlag und den Erben Falladas und Inhabern der Manuskriptrechte, den Brüdern Ulrich und Achim Ditzen.“ Dem hält der Aufbau Verlag entgegen, was denn wohl schwerer wiege: der Verzicht Frau Lange bei der Öffentlichkeitsarbeit für das Fallada-Buch des Aufbau Verlags oder das gänzliche Scheitern einer Herausgabe der Fallada-Schriften „In meinem fremden Land. Gefängnistagebuch 1944“. Denn, sagt René Strien, Geschäftsführer des Aufbau Verlags, darauf wäre es letztendlich hinausgelaufen. Zwischen den Fallada-Erben und Frau Lange herrschen größere „Unstimmigkeiten“, von denen auch der taz-Text spricht, eine andere Möglichkeit habe es für den Aufbau Verlag nicht gegeben. „Um den Unmut der Fallada-Erben zu vermeiden und die Veröffentlichung dieses bedeutenden Textes zu sichern“, habe man sich deswegen bei Aufbau dazu entschieden, „Frau Lange in keine verlagseigenen Veranstaltungen zu dieser Publikation einzubinden“. Das sei aber eine im Verlagswesen durchaus übliche Vorgehensweise, also kein „Buchunwesen“, wie der taz-Text behauptet, sondern lediglich der komplizierten Rechts- und Ausgangssituation geschuldet. Im Übrigen würde Frau Lange als Mitherausgeberin des Buchs natürlich genannt. Auch ein Verbot an Frau Lange, Lesungen des Fallada-Buchs zu veranstalten, sei vom Aufbau Verlag zu keiner Zeit ausgesprochen worden. FAN