Sohn jahrelang eingesperrt

In Hamburg ist ein weiterer Fall von Gefangenhaltung eines Kindes bekannt geworden. Ein Vater hat seinen Sohn jahrelang im Haus eingesperrt und ihm den Schulbesuch verboten, bestätigte ein Behördensprecher gestern. Erst als der Vater vor drei Jahren im Sterben lag, endete das Martyrium des damals Zwölfjährigen. Im März war in Jenfeld die siebenjährige Jessica verhungert, die von ihren Eltern ebenfalls wie eine Gefangene gehalten worden war.

Die rot-grüne Opposition wie die Regierungsfraktion plädierten dafür, den neuen Fall im „Sonderausschuss Jessica“ zu beleuchten. Der Fall zeige, so die CDU, dass der geplante Schulzwang und die Änderung der Aktenführung „richtig ist“. Die SPD hingegen warnte ob des neuen Falls, dass das Ausmaß schwerer Vernachlässigung in Hamburg „unterschätzt wird“. Einen Ausbau der Fürsorge forderte darum erneut die GAL: Ein „Netzwerk Kindeswohl“ solle die Kleinen „von der Geburt bis zur Einschulung lückenlos begleiten“. Dazu gehörten eine bessere Abstimmung zwischen den Ämtern und die Einbeziehung der Kinderärzte. Diese sollten die Teilnahme an den Vorsorgeuntersuchungen kontrollieren und bei Auffälligkeiten Ämter einschalten. wei