Etwas Wärme für Obdachlose

KÄLTE Bremer Wohnungslose können sich in Bahnen wärmen, Hannover öffnet eine U-Bahn-Station

Bei der anhaltend klirrenden Kälte bieten die Verkehrsbetriebe in Bremen und Hannover Obdachlosen einen Unterschlupf. Die Bremer Straßenbahn AG lässt Menschen ohne festen Wohnsitz kostenlos in ihren Bussen und Bahnen mitfahren. „Bei den Temperaturen ist es für die Betroffenen besonders hart“, sagte ihr Sprecher Jürgen Lemmermann am Freitag. Deshalb wolle die BSAG ihnen die Chance eröffnen, sich bei einer Fahrt aufzuwärmen.

Die Regelung gilt Lemmermann zufolge bei eisigen Temperaturen bis Ende des Monats. Tiere dürften allerdings bei den Fahrten nicht mitgenommen werden. Das gelte auch für Getränke und für Speisen.

Das hannoversche Verkehrsunternehmen Üstra hat bereits in der vergangenen Woche seine zentrale U-Bahn-Station am Stadtmittelpunkt Kröpcke durchgehend für Obdachlose geöffnet. Sie fänden hier auch während der nächtlichen Betriebspause einen Schlafplatz, sagte Sprecher Udo Iwannek. Ein ansässiger Bäcker versorge die Wohnungslosen kostenlos mit belegten Brötchen.

In der Regel nähmen sieben oder acht Menschen das Angebot regelmäßig an: „Wir haben schon eine Art Stammkundschaft.“ Die Station bleibe nachts geöffnet, bis die Temperaturen wieder eindeutig über dem Gefrierpunkt lägen.

Unterdessen rief der Bremer Verein für Innere Mission die Bürger dazu auf, Geld für Schlafsäcke oder Isomatten zu spenden. Trotz der frostigen Temperaturen mieden manche Obdachlose die für sie bereitstehenden Unterkünfte und übernachteten lieber im Freien. „Es ist unsere Aufgabe, dafür zu sorgen, dass sie die kalten Temperaturen unbeschadet überstehen“, sagte der Bereichsleiter der Wohnungslosenhilfe, Bertold Reetz. Er wünsche sich, dass der Bremer Bahnhof nachts Obdachlosen offen stehe. (epd)