FILM
: Der Staat bin fast nur ich

Ein wenig abseits muss man schon suchen. Aber dann findet man gleich Hunderte: Selbst gebastelte Staaten, Mikronationen, DIY-Kommunen und Königreiche, von Hedonisten, sexuell Befreiten, religiös Erleuchteten oder Punks bevölkert. Sechs von ihnen hat der österreichische Regisseur Paul Poet in seinem Film „Empire Me – Der Staat bin ich“ porträtiert. Prinz Michael von Sealand etwa regiert auf einer kleinen Betonplattform mitten in der Nordsee – als erste Mikronation nach internationalem Recht anerkannt. Und berichtet von schweren Anfangtagen. Andere sind davon weit entfernt, wie das Zentrum für experimentelle Gesellschaftsgestaltung ZeGG auf dem Gelände eines ehemaligen 1936-Olympiadorfes in Brandenburg: Hier versucht man sich erst mal sexuell zu befreien. Und wieder andere wirken für Außenstehende so gar nicht wie eine wünschenswerte Utopie: im italienischen Eso-Dorf Damanhur gibt es eine strenge Hierarchie. Hier kann nicht nur nicht jeder rein, sondern auch drinnen nicht jeder überall hin.  MATT

■ Do, 9. 2., 20 Uhr, Lichtmess, Gaußstraße 25