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Archiv-Artikel

POKALGESCHICHTEN Erst der Treuebeweis, dann die Entlassung

Vor der Pokalviertelfinalniederlage gegen Greuther Fürth hätten die Fans beim Ausrufen der Mannschaftsaufstellung nach jedem Vornamen ein „Stanislawski“ angehängt“, berichtete man am späten Mittwochabend auf der Website der TSG 1899 Hoffenheim. Nach dem Ausscheiden gegen den Zweitligisten (0:1) fanden das die Vereinsschreiberlinge sehr lobenswert: „Ein schöner Treuebeweis der Fans.“ Ein Treuebeweis der Vereinsführung für Stanislawski blieb indes aus. Ebenfalls auf der klubeigenen Website wurde nur wenige Stunden später vermeldet, dass man im Gespräch mit Stanislawski zu dem Entschluss gekommen sei, „die Zusammenarbeit im Interesse aller Beteiligten zu beenden“. Bereits vor dem Spiel hatte Dietmar Hopp, der Geldgeber des Vereins, moniert, dass es schwer sei, eine Linie auf dem Spielfeld zu erkennen. Entscheidender für die Entlassung waren aber wohl die fehlenden Erfolge. In der Bundesliga hatte die TSG in den letzten zehn Partien nur einen Sieg erringen können. Stanislawski war erst vergangenen Sommer vom FC St. Pauli nach Hoffenheim gewechselt. Noch am Donnerstag fürhte die Vereinsführung Gespräche mit Markus Babbel, der bis Dezember Trainer bei Hertha BSC war.

Neben Hoffenheim verpassten im Pokalviertelfinale auch die anderen Heimteams torlos den Einzug ins Viertelfinale. Nachdem Holstein Kiel sich bereits am Dienstag Borussia Dortmund mit 0:4 geschlagen geben musste, verlor auch der VfB Stuttgart (0:2 gegen den FC Bayern München) und Hertha BSC Berlin (0:2 gegen Gladbach) vor eigenem Publikum. Letzteres Spiel war bis zur Entlassung Stanislawskis der Aufreger dieser Pokalrunde. Denn die Gladbacher erhielten beim Stand von 0:0 in der Verlängerung (111.) einen unberechtigten Elfmeter, den Filip Daems verwandelte. Igor de Camargo hatte vorgetäuscht, einen Kopfstoß von Roman Hubnik erhalten zu haben. Schiedsrichter Felix Brych ließ sich in die Irre führen und entschied die Partie zugunsten der Gladbacher. Foto: dapd